Die Sinne sind das Tor zur Welt

Ohne Wahrnehmung wären Erleben, Verhalten und Lernen nicht möglich. Erst durch sie kann der Mensch sich mit seiner Umwelt auseinandersetzen. Er kann Informationen aufnehmen, sie verarbeiten und sich der Umwelt anpassen.

Der Mensch verfügt über sieben Sinnessysteme:

  • Tastsinn
  • Geschmackssinn
  • Bewegungssinn
  • Gleichgewichtssinn
  • Sehsinn
  • Hörsinn
  • Geruchssinn

Wie fördern wir die Wahrnehmung in unserer Krippe?

Gerade für kleine Kinder ist eine ganzheitliche und ausgewogene Förderung der Sinne wichtig. Dies gelingt uns, in dem wir die Wahrnehmung im Rahmen von sozialen Interaktionen fördern und dabei die Eigenaktivität des Kindes nicht außer Acht lassen. Die Vermittlung von Reizen wird bei uns –wie bereits erwähnt- in soziale Interaktionen eingebettet. Das heißt, wir sprechen das Kind an, nehmen es hoch, trösten und wickeln es usw. Mit diesen Tätigkeiten werden die Sinne angeregt, dies entspricht den Verarbeitungsmöglichkeiten des Kindes.

Wenn das Kind krabbelt und mobiler wird, ist es auf der ständigen Suche nach Anregungen, die wir ihm geben. Es untersucht Gegenstände nach ihrer Beschaffenheit, befühlt und betrachtet sie, steckt sie in den Mund. Dies lassen wir so weit wie möglich zu, da das Kind dadurch wichtige Erfahrungen macht. Es muss sich in Ruhe mit einer Sache auseinandersetzen können. Neben dem Spielzeug haben Dinge des täglichen Gebrauchs eine anregende Wirkung. So bereitet es z.B. dem Kind immer wieder große Freude, mit einem Kochlöffel auf einen Topf  oder eine Plastikschüssel zu schlagen – es bemerkt, dass es durch die gleiche Tätigkeit unterschiedliche Geräusche erzeugen kann.

Um den eigenen Körper wahrzunehmen, bieten wir z.B. "Cremeparties" an. Gegensätze wie kalt – warm, fest – weich sind nur einige Erfahrungen, die dabei gemacht werden.

Darüber hinaus ist eine differenzierte Wahrnehmungsfähigkeit die beste Voraussetzung für den Spracherwerb. So ist Hören für den Spracherwerb unerlässlich. Das Kleinkind hört die Sprache der Bezugsperson und seine eigenen Laute. Dadurch wird es motiviert zu wiederholen und immer neue Laute zu produzieren. Der Spracherwerb und die geistige Entwicklung des Kindes sind eng miteinander verknüpft. Nur durch einen guten Kontakt zu den Bezugspersonen kann das Kind Sprache erlernen und sich somit geistig weiter entwickeln.

Singen, Vorlesen, Fingerspiele sind nur einige Beispiele mit denen es uns gelingt, die Entwicklung des Kindes anzuregen und zu fördern.

Aber auch die Bewegung kommt in unserer Einrichtung nicht zu kurz. Kinder haben von Anfang an das Bedürfnis nach Bewegung. Da wir wissen, dass der Bewegungsraum der Kinder oft eingeschränkt ist, bieten wir ihnen neben dem Alltäglichen in unserem Haus und auf dem Außengelände die Möglichkeit, ihre körperliche Leistungsfähigkeit, aber auch ihre Grenzen hinsichtlich Kraft, Ausdauer, Anspannung und Ermüdung zu erfahren.

Entwicklungsbegleitung – Förderung und Dokumentation

Wir legen Wert auf eine individuelle ressourcenorientierte Entwicklungsbeobachtung und Dokumentation.
Dabei sind uns folgende Grundhaltungen sehr wichtig.

  • Stärken und Fähigkeiten der Kinder aufdecken.
  • Individuelle Angebote entwickeln
  • Grundlagen/Orientierung für Elterngespräche
  • "Schwächen" schwächen / "Stärken" stärken
  • Einzigartigkeit herausstellen/erkennen durch ressourcenorientierte Portfolioarbeit.

Um die Entwicklung der Kinder bestmöglich zu fördern beobachten wir gezielt. Diese Beobachtungen sind Grundlage für individuelle Förderschritte. Das Portfolio als eine Form der Dokumentation erzählt die individuellen Bildungs- und Entwicklungsschritte eines jeden Kindes. Jeder Entwicklungsschritt, jedes individuelles Lernen und die Kompetenzen jedes einzelnen Kindes werden dokumentiert, gesammelt und in einer Mappe festgehalten.

Das Beobachtungssystem "Wachsen und Reifen" ist unser Arbeitsmittel zur Dokumentation. Hier werden in regelmäßigen zeitlichen Abständen festgehalten, was die Kinder schon alles tun und können.

In Gesprächen laden wir die Eltern ein, sich mit den Fachkräften einen Überblick über die Fortschritte des Kindes zu verschaffen. Einblick in das Heft haben außer den Eltern nur die Fachkräfte des Hauses. Am Ende der Krippenzeit erhalten die Eltern das Dokumentationsheft.